Goldenes Bründl

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Bild: Goldenes Bründl

Im Rohrwald, an der Landesstraße L 32 zwischen Rückersdorf und Oberrohrbach befindet sich in der Nähe des gleichnamigen Gasthauses das "Goldene Bründl". Bereits 1385 wird diese Quelle „Goldener Brunn" genannt.

Als Rudolf von Habsburg gegen Ottokar von Böhmen in den Kampf zog, kam er auch in unsere Gegend, die damals noch sehr dicht bewaldet war.

An einem Sommertag sandte die Sonne ihre Strahlen unerbittlich auf die schweren Rüstungen der Ritter, und Ross und Reiter litten unter großem Durst. Im Walde war es sehr schwül, fast zum Verschmachten.

Der König, dem Mensch und Tiere erbarmten, stieg vom Pferde, um nach einer Quelle Ausschau zu halten. Er hat wirklich eine Quelle gefunden, die ihn uns seine Mannen mit ihrem köstlichen Nass sogleich erquicken sollte.

In dem Augenblick, als Rudolf sich niederbeugte, um sich an dem klarfrischen Wasser seinen Durst zu stillen, gewahrte er am Rande der Quelle ein goldfunkelndes, zierliches Becherlein. Hastig griff er danach, füllte es einige Male, trank aus und steckte den kostbaren Fund zu sich. Da hörte er ein feines Stimmchen hinter sich, das flehentlich bat: „O Herr, lass ab von meinem Becherlein! Ich hab es hier vergessen; nähmst du es mir, es brächte dir kein Glück ins Haus." So bat eine Nixe, der das Becherlein gehörte. Ohne sich lange zu besinnen, gab ihr Rudolf das zierliche Trinkgefäß zurück. Da überreichte ihm die Nixe ein goldenes Ringlein, das sie von ihrem Finger zog, mit den Worten: „Nimm hin, tapferer Fürst, dieses Ringlein für dich und deine Nachkommen! Solange es im Besitz deines Geschlechtes ist, wird ihm und dem Reiche das Glück hold sein; erlischt aber dein Mannesstamm dereinst, muss mir das Ringlein zurückgegeben werden."

Freudig zog Rudolf in die Schlacht, aus der er als Sieger heimkehrte. Die Nixe hatte recht behalten. Das Ringlein brachte ihm viel Glück und Segen.

Nach dem Tode Kaiser Karls VI. brachte seine Tochter Maria Theresia das Glücksringlein der Nixe zurück. Die Quelle, die den kostbaren Schatz aufnahm, führt seit jenem Tage die Bezeichnung „Goldenes Brünnl".

Die Sage erzählt auch, dass Leute, die noch nie gelogen haben, an bestimmten Tagen das Ringlein auf dem Grund der Rohrwaldquelle erblicken können.

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